Homöopathie für unterwegs
Eine homöopathische Reiseapotheke und ein entsprechendes Handbuch sollten deshalb unbedingt mit auf Reisen gehen. Leichtere akute Erkrankungen und Verletzungen können mit Hilfe homöopathischer Arzneien gut selbst behandelt werden. Der Erfolg der Heilung hängt aber davon ab, dass die Regeln der Homöopathie eingehalten werden. Wird das Ähnlichkeitsprinzip nicht beachtet, kann auch keine homöopathische Arznei helfen. Die Theorie der Methode muss verstanden sein, denn sie ist so anders als das, was den meisten Menschen aus der Schulmedizin her bekannt ist. Viel hilft in der Homöopathie, der Medizin der kleinen Dosen, nicht besser und eine Verordnung nach dem Schema 3 x täglich eine Tablette, Kinder die Hälfte, wird nicht funktionieren. Die Hintergründe zu vermitteln, gehört zu den Aufgaben eines Ratgeberbuches. Auch von Büchern, die handlich und klein sein sollten, damit sie für unterwegs geeignet sind, muss das erwartet werden. Deshalb bieten gut strukturierte Bücher Informationen zur Homöopathie und Anleitung zur Selbstbehandlung. Die meisten Ratgeber sind dreigeteilt: einer theoretischen Einführung, die auch allgemeine Angaben zur Dosierung und Einnahme enthält, folgen eine Auflistung von Beschwerde- oder Krankheitsbildern mit entsprechenden Arzneivorschlägen und schließlich eine alphabetische Zusammenstellung der erwähnten Arzneimittel mit ihren Charakteristika.
Viele Hersteller homöopathischer Arzneimittel, die zusammengestellte Reiseapotheken im Sortiment haben, machen es dem Kunden einfach. Sie legen gleich eine Broschüre bei, die die Anwendung der Mittel erklärt und eine kurze Einführung in die Homöopathie gibt. Diese Informationen sind zum Teil sehr ausführlich, jedoch aufgrund des sehr kleinen Formats häufig nicht sehr lesefreundlich. Aber es gibt auch Reiseapotheken, die speziell auf Bücher abgestimmt sind.
Reiseapotheken sollten nicht zu viele Mittel umfassen, da ansonsten nicht so geübte Nutzer leicht überfordert sind. Der Markt bietet aber fast jede Größe. Spagyros zum Beispiel hat spezielle Reise- oder Sportapotheken schon ab 12 Mittel im Angebot.
Die Alternative zum fertigen Produkt ist, dass man sich die Apotheke selber zusammenstellt, am besten mit Hilfe des behandelnden homöopathischen Arztes. Der sollte vor allem dann um Rat gefragt werden, wenn man sich in Behandlung einer chronischen Erkrankung befindet.
Tipps für einen guten Start in den Urlaub
Angst, bevor die Reise losgeht
Aconitum, Blauer Eisenhut: Plötzliche Angst, es könne etwas schiefgehen; Katastrophenpanik, Betroffener ruhelos
Argentum nitricum, Silbernitrat: Terminangst, könnte Flug, Zug, Straßenbahn verpassen; Betroffener hastig, ist trotzdem immer viel zu früh
Gelsemium, Gelber wilder Jasmin: Reisefieber! Ungerichtete Erwartungsangst; Betroffener zittrig aufgeregt, wie gelähmt in seinen Handlungen
Bryionia, Zaunrübe: 1 Woche vor Abreise bei Sorge des Betroffenen, sein Geschäft verlassen zu müssen, reagiert grantig
Übelkeit beim Autofahren
Cocculus, Kockelskörner: Schwindel beim Kopfheben durch kurvenreiche Fahrt, erbrechen im Schwall; Tipp: halten Sie Kopf und Körper ruhig, flach hinlegen!
Petroleum: Übelkeit durch Berg- und Talfahrten, Sie würgen elendig, etwas Essen lindert
Arsenicum album, weißes Arsenik: würgt sterbenselend
Angst vor dem Fliegen
Ignatia, Ignatiusbohne: Bei unbegründeter Angst vorm Fliegen, etwa 1 Stunde vor dem Start einnehmen
Belladonna, Tollkirsche: Ohrendruck, Kopfdruck, Übelkeit beim Landen und Starten
Jet lag
Eupatorium perfoliatum, Wasserhanf: Muskeln müde, steif, Knochen wie zerschlagen
Nux vomica, Brechnuss: Schädel brummt wie verkatert, besonders bei Flügen mit der Sonne
Cocculus, Kockelskörner: Schwindel durch Übernächtigung, besonders bei Flügen gegen die Sonne
Für eine homöopathische Reiseapotheke werden nachstehende 25 Arzneimittel empfohlen:
- Aconitum napellus, Blauer Eisenhut
- Apisinum, Bienengift
- Arnica, Bergwohlverleih
- Arsenicum album, Weißes Arsenik
- Belladonna, Tollkirsche
- Bellis perennis, Gänseblümchen
- Bryonia, Zaunrübe
- Cantharis, Spanische Fliege
- Chamomilla, Echte Kamille
- Colocynthis, Koloquinte
- Eupatorium perfoliatum, Durchwachsener Wasserhanf
- Ferrum phosphoricum, wasserhaltiges Eisen(III)-Phosphat
- Gelsemium, Wilder Jasmin
- Hepar sulfuris, Kalkschwefelleber
- Hypericum, Johanniskraut
- Lachesis, Gift der Buschmeisterschlange
- Ledum, Sumpfporst
- Nux vomica, Brechnuss
- Phosphorus, Gelber Phosphor
- Phytolacca, Kermesbeere
- Pulsatilla, Wiesen-Küchenschelle
- Rhus toxicodendron, Giftsumach
- Ruta, Weinraute
- Staphisagria, Stephanskraut
- Symphytum, Gemeiner Beinwell
Diese Liste sollte durch persönliche Mittel ergänzt werden.
Arzneien sollen weder Hitze, noch Frost, noch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Deshalb am besten im Arzneischränkchen in kühlen Raum aufbewahren. Auf Reise in einem Etui. Homöopathische Arzneien sind strahlungsempfindlich. Sie dürfen weder im Kühlschrank noch in der Nähe von magnetischen Feldern - wie etwa Lautsprecher – gelagert werden. Homöopathische Arzneimittel müssen bei Flugreisen vor Durchleuchtung geschützt werden, sonst können sie ihre Wirksamkeit verlieren. Deshalb sollten die Arzneien in einer Filmtasche im Handgepäck transportiert werden. Die Haltbarkeit ist unbegrenzt, Verfallsdaten sind durch Erfahrung nicht begründbar.
Beipackzettel enthalten nur allgemeine Hinweise. Sie sind nicht spezifisch möglich, da es keine diagnosebezogene Indikation gibt.
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